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Robbie Coltrane ist tot. Der britische Schauspieler starb am 14. Oktober 2022 im schottischen Larbert im Alter von 72 Jahren. Wir alle kennen und lieben ihn als liebenswürdigen und warmherzigen Halbriesen, als den Wildhüter und Hüter der Schlüssel von Hogwarts.
Umso schwerer ist der Verlust dieses brillanten Schauspielers zu ertragen, der nicht nur durch die Harry-Potter-Filme bekannt war, sondern auch als „Valentin Dimitrovich Zukovsky“ in Filmen von James Bond (GoldenEye & Die Welt ist nicht genug) karriere machte.
Auch für seine ehemaligen Kollegen ist sein Tod ein Schock. Joanne K. Rowling, die Erfinderin der Romanfigur Harry Potter zum Beispiel, schrieb auf Twitter: „Ich werde nie wieder jemanden kennen, der auch nur annähernd so ist wie Robbie. Er war ein unglaubliches Talent, ein absolutes Unikat, und ich hatte das große Glück, ihn zu kennen, mit ihm zu arbeiten und mich mit ihm kaputt zu lachen.“
Um ihm meinen Respekt zu zollen, habe ich sieben wunderbare Momente herausgesucht, die mir und sicherlich auch den meisten anderen Fans wirklich viel bedeutet haben.
Natürlich gibt es gerade aus den Büchern noch viel mehr Szenen, die man hätte einbauen können, allerdings habe ich eine Szene für jedes Jahr mit Harry Potter* herausgesucht.
Hagrid führt Harry in die Welt der Zauberer ein
Das Harry kein normaler Junge aus Little Whinging ist, war zumindest in der Welt der Muggel ein gut gehütetes Geheimnis. Bis auf den Muggelpremierminister, ein paar Squibs und natürlich den Dursleys, wusste niemand Bescheid, dass Harry Potter eine der berühmtesten Personen in der magischen Welt ist.
Umso größer war die Angst der Dursleys, dass dieses für sie abnorme Geheimnis ans Licht gelangt, als Hogwarts versuchte, Harry mittels Briefen über seinen wahren Hintergrund aufzuklären und ihn nach Hogwarts einzuladen.
Schlussendlich musste Hagrid 1991 persönlich zu einer für Muggel nur mit einem Boot erreichbaren Felsinsel im Meer reisen. Pünktlich um Mitternacht an Harrys 11. Geburtstag „klopft“ er energisch an der Holztür des Hauses, so sehr, dass diese aus den Angeln springt und alle im Haus in Schock versetzt.
Hagrid führt Harry gegen den Willen der Dursleys in die Welt der Hexen und Zauberer ein und verpasst Dudley aufgrund einer Beleidigung Vernons gegen Dumbledore einen Schweineschwanz, was Harry bestimmt als zweites Geburtstagsgeschenk betrachtet hat.
Diese Nacht hat Harry nie vergessen und sie sollte der Grund für eine ganz besondere Beziehung zwischen den beiden sein.
Norbert, der Norwegische Stachelbuckel
Bereits im ersten Schuljahr müssen Harry, Ron und Hermine schmerzhaft erfahren, dass Hagrid eine wirklich starke Liebe für gefährliche magische Tierwesen hat. Je gefährlicher, desto besser!
Kurz nachdem das Trio herausgefunden hat, dass in Hogwarts der Stein der Weisen versteckt ist und sie in der Bibliothek für ihre Abschlussprüfungen lernen, lädt Hagrid sie in seine Hütte ein.
Dort angekommen stellt sich heraus, dass Hagrid doch tatsächlich ein Drachenei gewonnen hat und er dieses in seiner Hütte ausbrüten möchte! Bereits jetzt weiß er, dass es sich um einen Norwegischen Stachelbuckel handelt, den er später Norbert nennen wird.
Hagrid entwickelt eine ungeheure Liebe zu seinem Drachen, der später noch für sehr viel Ärger sorgen wird… Praktisch in jedem Buch wird von seiner unnatürlich starker Liebe zu gefährlichen Tierwesen berichtet, was zumindest bei mir schnell zu einem Running Gag wurde!
Hagrid beweist, dass er ein wahrer Freund ist
Im zweiten Schuljahr kommt es zu einer unerwarteten Situation, als das Trio herausfindet, dass Draco Malfoy als Erzfeind von Harry wegen einer sehr großzügigen Spende seines Vaters nun Sucher im Quidditchteam der Slytherins ist.
Hermine kann es nicht lassen und sagt Draco, dass im Gegensatz zu ihm, sich beim Gryffindorteam niemand einkaufen muss und alle wegen ihres Talentes Spieler sind.
Malfoy entgegnet ihr mit der Beleidigung »Schlammblut«, weswegen sich Ron an Malfoy rächen möchte, was aufgrund seines kaputten Zauberstabes gehörig schiefgeht. Anschließend sind alle drei bei Hagrid und erzählen ihm, was passiert ist.
Was anschließend passiert, hat mir immer ein kleines Lächeln in mein Gesicht gezaubert. Hagrid versucht sofort Hermine aufzumuntern, indem er ihr sagt, dass es keinen Zauberspruch gebe, den Hermine nicht durchführen könne und Reinblüter deswegen nichts Besseres sind.
Hogwarts ist nicht Hogwarts ohne dich
Es gibt keine einzige Szene mit Hagrid, die mir mehr bedeutet als diese. Am Ende des zweiten Schuljahres* löst Harry mithilfe von Hermine und Ron das Rätsel um die Kammer des Schreckens und nach der Vernichtung des Basilisken und Riddles konnte so Hagrids Unschuld bewiesen werden.
Nachdem er aus dem Zauberergefängnis Askaban entlassen wurde, hatte er seinen großen Auftritt und wurde mit ohrenbetäubender Begeisterung von fast allen Anwesenden in der Großen Halle empfangen.
Zuvor allerdings stampfte er direkt zu Harry, Hermine und Ron und bedankte sich bei Ihnen. Ohne sie wäre er wohl immer noch in Askaban. Harry steht direkt auf und erwidert, dass Hogwarts wohl nicht Hogwarts wäre, wenn es Hagrid nicht geben würde. Für mich ist dies wirklich die schönste Szene des zweiten Schuljahres.
Dunkle Zeiten brechen an
Als Hagrid mitten im fünften Schuljahr von seiner Geheimmission zurückkehrt, hat er kaum etwas Zeit für sich, als Harry, Ron und Hermine bereits unter dem Tarnumhang vor seiner Tür stehen.
Zwar möchte er nicht preisgeben, warum er so furchtbar zugerichtet ist, aber er erzählt dem Trio trotzdem von seinem Auftrag, die Riesen ausfindig zu machen und von ihrer Sache zu überzeugen.
Nach einem Überraschungsbesuch von Umbridge klären die drei Hagrid darüber auf, wie sehr sich Hogwarts in dem letzten halben Jahr unter Umbridge verändert hat. In dieser Szene wird eindeutig die sehr dunkle Stimmung seit der Rückkehr Lord Voldemorts eingefangen, welche man besonders in den Filmen nachempfinden kann.
Es ist wie letztes Mal. Da draußen zieht was auf. Wir bekommen einen Sturm, Harry. Wir sollten alle bereit sein, wenn’s soweit ist.
David Yates, David Heyman, David Barron, 2007, 01:19:01-01:19:12
Familiäre Probleme und die übliche Naivität
Das Hagrid einen Hang zu gefährlichen Geschöpfen hat und eine sehr schwierige Kindheit hatte, ist spätestens seit Norbert dem Norwegischen Stachelbuckel klar. Allerdings wird das noch einmal auf ein ganz neues Level gehoben, als Hagrid nach seinem Geheimauftrag seinen Halbbruder Grawp mitbringt.
Mitten im fünften Schuljahr von Harry, Hermine und Ron vertraut sich Hagrid dem Trio an, weil er vermutet jeden Moment von Umbridge aufgrund seiner Nähe zu Dumbledore entlassen zu werden.
Diese Szene zeigt drei Dinge sehr deutlich. Erstens, dass Hagrid wie üblich die Gefahr, die von seinen „Monstern“ ausgeht, nicht anerkennt. Zweitens, dass er irgendwo doch einen sehr dringlichen Wunsch nach einer Familie hat und drittens, dass auch das schlimmste Monster sich als etwas anderes entpuppen kann.
Wie der Zufall so will, hat sich Grawp nämlich als die Geheimwaffe des Ordens und der DA entpuppt. So „beseitigt“ er zuerst Umbridge, sodass Harry und ein paar ausgewählte Leute der DA zu einer Rettungsmission für Sirius aufbrechen können. Zwei Jahre später kämpft er auf der Seite der Verteidiger von Hogwarts gegen die anderen Riesen aufseiten der Todesser.
Hagrid in Schockstarre
Kommen wir zur letzten Szene und springen in das Jahr 1998. Die erste Phase der Schlacht von Hogwarts ist vorbei und Harry meint zu wissen, dass er sich opfern muss, damit Voldemort besiegbar ist.
Nachdem Harry vermeintlich tot ist, wird Hagrid gezwungen, den schlaffen Körper von Harry bis zum Schloss zu tragen. Das Schluchzen von Hagrid und der Ausdruck von tiefer Trauer tun mir als Zuschauer wirklich weh.
Meiner Meinung nach zeigt dies wieder einmal eindeutig, dass Harry für Hagrid so etwas wie ein Familienmitglied ist und während ich das erste Mal den Film geschaut habe, wollte ich Hagrid praktisch zurufen, dass Harry gar nicht tot ist. Eine wirklich berührende Szene.
Das waren meine sieben besonderen Momente mit Hagrid. Ich hoffe sehr, dass sie dir gefallen haben. Wenn du Anregungen oder eine Frage hast, dann schreibe mir gerne einen Kommentar – dein Maurice.
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