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Dank der Anfang September angekündigten Strompreisbremse soll der Preis für Strom in Deutschland langfristig sinken, was am Ende natürlich die Verbraucher freut. Dennoch sollten sich Bürger in Deutschland auf höhere Preise einstellen, sodass man – falls man das bislang nicht getan hat – mit dem Stromsparen anfangen sollte.
Das ist nicht nur für den Geldbeutel eine Entlastung, sondern ist auch für unseren Planeten sehr wohltuend. So machte die Stromnachfrage in Deutschland 2015 etwa 38 Prozent der nationalen Kohlendioxid-Emissionen aus.
Da das sparen von Strom niemanden ernsthaft schadet und am Ende nur Vorteile bringen kann, habe ich dazu in diesem Beitrag 28 Tipps und Tricks in 6 verschiedenen Kategorien zusammengefasst.
PS: Teilweise sind mehrere Tipps zusammengefasst.
Badezimmer
Im Badezimmer befindet sich bis auf die Waschmaschine und eventuell einen Föhn so gut wie keine Elektrogeräte. Dementsprechend ist das Potenzial hier Strom zu sparen geringer als in anderen Bereichen.
Tipp 1 – Waschmaschine richtig verwenden
Auch bei der Waschmaschine kannst du den ein oder anderen Tipp anwenden. Zum einen solltest du die Waschmaschine immer voll auslasten. Dadurch nutzt du die verbrauchte Energie am effizientesten.
Zum anderen kannst du bei modernen Maschinen auf Vorwaschen verzichten und auf niedrigere Temperaturen setzen. Wirklich notwendig sind hohe Temperaturen nur dort, wo starke Verschmutzungen entdeckt wurden.
Computer
Wer oft am Computer ist und diesen lange pro Tag in Betrieb nimmt, kann hier einiges an Strom sparen. Dies kann über Einstellungen am Betriebssystem und über korrekte Auswahl von Hardware erfolgen.
Tipp 1 – Energiesparmodus
Zuallererst solltest du über den Energiesparmodus nachdenken. Besonders bei der Nutzung eines oder mehrerer Laptops kann hier einiges an Akkulaufzeit herausgekitzelt werden, sodass diese weniger aufgeladen werden müssen.
Durch die Verwendung des Energiesparmodus nimmt allerdings auch die Rechenleistung ab. Das ist aber im Normalbetrieb so gut wie gar nicht zu bemerken. Wer allerdings Gamer ist und eine möglichst hohe Anzahl von FPS benötigt, wird einen kleinen Unterschied merken.
Anstellen kannst du diesen unter Windows über die Systemsteuerung (Hardware und Sound → Energieoptionen).

Tipp 2 – Das richtige Netzteil
Die nächsten zwei Tipps lassen sich als Laie nur bedingt umsetzen, da man dafür ein gewisses technisches Know-how benötigt. Je höher der Stromverbrauch der verbauten Komponenten in einem PC liegt, desto höher muss die Leistungsaufnahme der Netzteile sein. Braucht mein PC unter Last 450 Watt, ist man mit einem 500 Watt Netzteil gut bedient.
Wichtig ist hier die 80-PLUS-Zertifizierung. Die fängt bei 80 PLUS an und geht bis Titanium. Je höher die Zertifizierung ist, desto effizienter arbeitet das Gerät, wodurch der aufgenommene Strom besser verwertet wird. Hier empfehle ich standardmäßig immer auf ein Netzteil mit 80-Plus-Gold-Zertifizierung oder höher zu setzen (definitiv nicht niedriger). Hierbei würde ich auch immer auf den Anschaffungspreis des Netzteils achten und dann abwägen.
Zertifizierung | Effizienz >= |
---|---|
80 PLUS | 80 % |
80 PLUS Bronze | 85 % |
80 PLUS Silber | 87 % |
80 PLUS Gold | 89 % |
80 PLUS Platinum | 90 % |
80 PLUS Titanium | 94 % |
Tipp 3 – Sonstige Komponenten
Die Auswahl der Komponenten in einem PC bestimmt im Endeffekt, wie hoch die Leistungsaufnahme deines Netzteils sein muss. Zwar ist einem als PC-Besitzer im ersten Moment nur wichtig, dass man mit dem PC alles machen kann, was man auch unbedingt machen möchte.
Das heißt allerdings nicht, dass man unbedingt immer das Beste vom Besten haben muss, wodurch sich häufig ein höherer Stromverbrauch ergibt. Ich möchte mal ein kurzes Beispiel geben.
Ich bin relativ viel am Rechner und spiele auch viel dabei. Mein PC würde mit einem Intel Core i9-12900KF als Prozessor definitiv besser laufen, aber brauche ich das unbedingt? Nein! Mir reicht ein AMD Ryzen 5 5600X*, wodurch die Grundleistung von 125 Watt auf 65 Watt sinkt. Der Unterschied wird im Turbo-Boost noch deutlicher.
Wenn ich diese Einstellung auf alle tragenden Komponenten übertrage, lässt sich auch besonders bei der Grafikkarte und den kühlenden Komponenten einiges an Strom sparen.
Elektrogeräte
Elektrogeräte machen logischerweise den größten Teil unseres Stromverbrauchs aus. Dementsprechend sollten diese Tipps unbedingt umgesetzt werden, da man hier am meisten sparen kann.
Tipp 1 – Effizientere Geräte anschaffen
Effizientere Geräte bedeuten kurz gesagt einen geringeren Verbrauch an Energie. Ich habe diesen Unterschied wirklich dramatisch nach der ersten Abrechnung in meiner zweiten Wohnung mitbekommen, in der ich aktuell immer noch lebe.
Meine erste Wohnung war zwar etwas kleiner, allerdings habe ich dort viele Haushaltsgeräte, teils sogar besonders alte Geräte benutzt. Seitdem ich nach ein paar Jahren in eine größere Wohnung gezogen bin, habe ich mir ein paar effizientere Geräte angeschafft und konnte meinen Verbrauch um 600 kWh im Jahr senken!
Allerdings solltest du auch beachten, dass es sich für dich auch lohnen muss, da man natürlich die Anschaffungskosten und aktuellen Strompreise mit einberechnen muss. Abgesehen davon entsteht eine enorme Umweltbelastung durch die Herstellung und den Transport dieser Geräte.
Solltest du also ein neues Gerät kaufen wollen, achte bitte vorher auf die „Energieverbrauchskennzeichnung“, welche du hier im Bild auf der rechten Seite sehen kannst.
Diese gibt es bereits seit 1998 und wurde 2021 überarbeitet. Sie zählt jetzt nicht mehr von A+++ bis D, sondern von A bis G.

Tipp 2 – Bye Bye Stand-By-Modus
Viele elektrische Geräte befinden sich in einem Stand-By-Modus. Das hört sich zwar erstmal schön an, allerdings frisst das nicht unerheblich Strom und erhöht so deinen jährlichen Verbrauch.
Das betrifft leider immer mehr Geräte. So verbrauchen Drucker, Fernseher, Kaffeemaschinen, Konsolen, Monitore, Router und Co. dauerhaft Strom, sind dadurch aber direkt einsatzbereit.
Laut verivox.de sorgt der Stand-By-Modus alleine in Deutschland für 4 Milliarden Euro an extra Kosten, die zu einem großen Teil vermeidbar sind. Was kann man dagegen tun?
Entweder ziehst du per Hand jeden einzelnen Stecker eines Elektrogerätes nach der Benutzung, oder du verwendest Steckdosenleisten, die man über den Kippschalter einfach ausstellen kann.
Tipp 3 – LED-Leuchtmittel
Hast du noch alte Glühbirnen oder Halogenlampen in Verwendung? Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich! Glühbirnen verbrauchen etwa 60 Watt und Halogenlampen etwa 42 Watt, während Energiesparlampen im Schnitt nur 11 Watt verbrauchen und LED-Leuchtmittel sogar mit weniger als 10 Watt auskommen!
Zusätzlich dazu hat die LED-Lampe sogar im Vergleich mit einer Energiesparlampe eine deutlich erhöhte Lebensdauer. Diese hält etwa 9000 Stunden länger, was etwas mehr als einem Jahr entspricht! Der einzige Nachteil? Die etwas höheren Anschaffungskosten.
Heizen & Lüften
Durch korrektes Heizen und Lüften lässt sich einiges an Energie und somit Strom einsparen.
Tipp 1 – So geht heizen
Folgende Punkte solltest du beim Heizen beachten.
- Deine Heizungen solltest du, wenn nötig, entlüften. Dadurch arbeitet sie wesentlich effizienter.
- Warme Luft kann sich viel besser im Raum verteilen, wenn du keine Möbel vor deine Heizung stellst.
- Türen solltest du in deiner Wohnung oder im Haus immer geschlossen halten, dadurch entweicht weniger Wärme, wodurch du weniger heizen musst.
Die Auswahl der richtigen Heizstufe ist ebenfalls von Bedeutung! Stellst du deine Heizung immer auf die höchste Stufe, damit es ganz schnell warm wird? Das ist ein Irrglaube! Die fünf unterschiedlichen Stufen (unten aufgezählt) regulieren lediglich die Endtemperatur und nicht die Geschwindigkeit.
Sofern du also nicht in einem Kochtopf wohnen möchtest, reicht die 3. Stufe deiner Heizung durchaus aus, damit du dich in deiner Wohnung wohlfühlst.
- Stufe 1: 12 Grad Celsius
- Stufe 2: 16 Grad Celsius
- Stufe 3: 20 Grad Celsius
- Stufe 4: 24 Grad Celsius
- Stufe 5: 28 Grad Celsius
Tipp 2 – Effizient Lüften
Zusätzlich dazu solltest du ordentlich lüften. Wichtig ist hier, dass du das Fenster nicht kippst, sondern ganz öffnest. Durch das Kippen kühlt nur die Wände aus, sorgt aber nicht für einen ordentlichen Luftaustausch.
Ein mehrminütiges Stoßlüften ist wesentlich effizienter und auch gesünder, da du durch das Ankippen deiner Fenster nur die Bildung von Schimmel begünstigst.

Küche
In der Küche befinden sich einige Stromfresser. Neben dem Kühlschrank kann man hier besonders beim Backen und Kochen viel Strom sparen.
Tipp 1 – Kühlschrank abtauen
Wusstest du, dass bereits eine fünf Millimeter dicke Eisschicht den Stromverbrauch deines Kühlschranks um 30 % erhöht? Da der Kühlschrank eines der leistungsstärksten Geräte im Haushalt ist, kann dies einen entscheidenden Unterschied bei der Stromrechnung machen.
Ein Tipp unter Profis? Wenn du in den Urlaub fahren solltest, kannst du die Zeit dafür nutzen. Du solltest nur nicht vergessen, deine Türen offenzulassen, damit sich kein Schimmel bildet. Ebenfalls solltest du es vermeiden, deinen Kühlschrank direkt neben einer Heizung oder dem Herd zu platzieren.

Tipp 2 – Richtig backen und kochen macht den Unterschied
Wusstest du, dass du beim Kochen und Backen einen großen Unterschied machen kannst? Logischerweise hängt der Einfluss eher davon ab, wie oft du backst und kochst.
Hier meine aktuellen Tipps zum Backen und Kochen zusammengefasst.
- In Dampfkochtöpfen garen deine Lebensmittel wesentlich schneller und energieeffizienter (bis zu 60 %).
- Geht es dir nur um heißes Wasser? Ein Wasserkocher* arbeitet wesentlich effizienter als deine Herdplatte! PS: Das Gleiche gilt auch für Eierkocher.
- Verwende immer die kleinstmögliche Kochzone und benutze passende Töpfe oder Pfannen. Alles andere ist Stromverschwendung!
- Gefrorene Lebensmittel rechtzeitig aus dem Gefrierfach nehmen und nicht direkt verwenden.
- Durch das rechtzeitige Abschalten der Kochzonen oder des Ofens kannst du die Restwärme nutzen und verbrauchst dabei keinen Strom.
- Der Modus „Umluft“ verbraucht am wenigsten Energie bei einem Backofen
- Brötchen solltest du eher mit dem Aufsatz des Toasters aufbacken. Das spart bis zu 70 % an Energie!
Tipp 3 – Spülmaschine > Handwäsche
Wusstest du, dass eine Spülmaschine deutlich weniger Wasser verbraucht, als wenn du dein Geschirr per Hand abwäschst? Das ist tatsächlich die Wahrheit! Eine Spülmaschine verbraucht im Durchschnitt nur etwa 50 % so viel Wasser und spart gleichzeitig 30 % der Energie gegenüber einer Handwäsche ein! Parallel dazu erspart es dir einiges an Arbeit.
Smartphone
Kommen wir zu den Tipps und Tricks für das Smartphone. Hier sollte man nichts vernachlässigen, denn Kleinvieh macht schließlich auch Mist!
Tipp 1 – Dark Mode verwenden?
Verwendest du schon den Dark Mode? Falls nein, solltest du dir diesen Umstand noch einmal überlegen. Er entspannt nicht nur die Augen und sieht je nach Geschmack besser aus, sondern kann unter bestimmten Umständen auch den Akku deines Smartphones schonen.
Dies hängt allerdings ganz von dem verbauten Display ab. In älteren und „günstigeren“ Smartphones werden immer noch LCD-Bildschirme verbaut. Diese werden gleichmäßig beleuchtet. Im Gegensatz dazu werden in höherpreisigen Smartphones oft OLED-Bildschirme verbaut, in denen sich jeder Pixel einzeln ein- und ausschalten lässt.
Im Prinzip wird bei einem LCD-Bildschirm jede einzelne LED mit Strom versorgt und nur das Licht nicht durchgelassen, während der OLED-Bildschirm tatsächlich nur teilweise mit Strom versorgt wird.
Dadurch lässt sich durch die Nutzung des Dark Modes je nach Modell des Smartphones der Akku schonen, wodurch sich Strom sparen lässt.

Tipp 2 – Helligkeit herunterstellen
Hast du schon einmal daran gedacht, die Helligkeit einfach herunterzustellen? Je nachdem wie hell dein Display normalerweise ist, kannst du hier einige Stunden an Akkulaufzeit herauskitzeln. Dabei dauert die Einstellung unter Android und iOS gerade mal ein paar Sekunden.
Tipp 3 – Stromsparmodus einschalten
Der Stromsparmodus hat viele nützliche Funktionen. Er reduziert die Displayhelligkeit, stoppt Apps, die im Hintergrund arbeiten, Synchronisierungen werden deaktiviert und einiges mehr. Dadurch hält der Akku im Durchschnitt 5 bis 10 % länger.
Tipp 4 – Ungenutzte Funktionen ausschalten
Heutige Smartphones sind mit vielen Funktionen ausgestattet, aber brauchen wir denn alle davon? Nein! Oftmals haben Nutzer Bluetooth oder GPS aktiviert, was zum einen erheblich den Akku belastet, zum anderen aber auch nur selten benötigt wird.
Auch hier solltest du mal einen genauen Blick in die Einstellungen deines Smartphones werfen, da je nach Funktion sogar mehrere Stunden mehr Akkulaufzeit herausgekitzelt werden können.
Fazit
Logischerweise können nicht alle Tipps und Tricks umgesetzt werden. Wer allerdings so viele Tipps wie möglich umsetzt und diese auch über die gesamte Zeit durchhalten kann, wird feststellen, dass die Stromrechnung immer kleiner wird. Zuzüglich dazu hast du deiner Umwelt auch einen großen Gefallen getan.
Hast du weitere Tipps, die ich in diesem Beitrag mit einarbeiten kann? Lass es mich in der Kommentarsektion wissen. Ich bedanke mich für deine Aufmerksamkeit – dein Maurice.